Zwischen Konjunkturflaute und Erholungstendenzen
Das Jahr 2025 war wirtschaftlich kein leichtes für Brandenburg. Politische Unsicherheiten, gestiegene Arbeitskosten, Fachkräftemangel und die anhaltenden globalen Spannungen und die Einführung der US-Zölle auf Exporte haben das Investitionsklima und die Erwartungen vieler Unternehmen belastet. Auch die Insolvenzzahlen stiegen: Besonders im Baugewerbe, Handel und Dienstleistungsbereich war die Lage spürbar angespannt.
Verhaltener Jahresverlauf mit kleinen Aufhellungen
Die Wirtschaft in Brandenburg kam 2025 nur langsam in Schwung. Die Industrie hatte weniger Aufträge und machte weniger Umsatz. Auch im Einzelhandel und Gastgewerbe lief es schlechter – sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Jobs.
Im Baugewerbe war die Entwicklung gemischt: Es kamen viele neue Aufträge, aber der Umsatz ging zurück. Die Zahl der Beschäftigten stieg leicht an. Trotz der schwierigen Lage haben viele Menschen neue Unternehmen gegründet. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen nahm deutlich zu – ein gutes Zeichen für den Unternehmergeist im Land.
Am Arbeitsmarkt blieb die Lage weitgehend stabil. Zwar stieg die Arbeitslosenquote leicht, aber auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs leicht.
Weiterführende Informationen: Konjunkturtelegramm Land Brandenburg
https://mwaek.brandenburg.de/media/bb1.a.3814.de/KonjunkturtelegrammBB.pdf
Anhaltender Trend 2025:
Nachfrage nach Finanzierungslösungen wächst
Im zweiten Halbjahr stieg die Zahl der Finanzierungsanfragen bei der Bürgschaftsbank Brandenburg wieder spürbar. Besonders Nachfolgefinanzierungen, Investitionen in Dienstleistungen, Handwerk und soziale Einrichtungen wurden verstärkt nachgefragt – ein deutlicher Beleg dafür, dass Unternehmen trotz Unsicherheit zukunftsorientiert planen und handeln.
Mit starken Programmen, persönlicher Begleitung und enger Zusammenarbeit mit Hausbanken leistete die Bürgschaftsbank Brandenburg, die 2025 ihren 35. Geburtstag feierte, erneut einen verlässlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region.
Bis Ende November 2025 wurden 232 neue Bürgschaften genehmigt, 108 Mio. Euro Kredite und Beteiligungen neu verbürgt und damit Investitionen in Höhe von 148 Mio. Euro ermöglicht.
Dadurch konnten 3.882 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden.
Die Bürgschaftsbank Brandenburg erzielt 2025 das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte.
Perspektiven 2026: zwischen Konsolidierung und Aufbruch
Für 2026 rechnen Wirtschaftsinstitute mit einer verhaltenen Erholung. Die Prognosen für das reale BIP-Wachstum liegen zwischen +0,8 bis +1,7 % (Deutschland), für Ostdeutschland bei rund +0,9 %. Impulse werden insbesondere durch das Investitionspaket der Bundesregierung sowie durch private Investitionen in Digitalisierung, Infrastruktur und Unternehmensnachfolgen erwartet.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ausbau von Beteiligungskapital. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg (MBG) konnte 2025 eines ihrer besten Jahre verbuchen – vor allem im Bereich der Nachfolgefinanzierung. Für viele Unternehmen ist die stille Beteiligung ein entscheidender Baustein, um Eigenkapital zu stärken und Zugang zu Bankfinanzierungen zu sichern.
Hybride Finanzierungslösungen, bestehend aus Beteiligung, Kredit und öffentlicher Förderung, gewinnen weiter an Bedeutung – und bieten gerade in strukturschwächeren Regionen Brandenburgs eine realistische Chance auf nachhaltige Investitionstätigkeit und erfolgreiche Nachfolgen.
Die Bürgschaftsbank Brandenburg steht bereit – für Unternehmen und Startups, die vorangehen wollen.
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